Claudias Tagebuch
Gurtnellen braucht eine Busverbindung
Trotz des gesamten Wahlkampfs für die Nationalratswahlen will ich nicht vergessen, dass ich erst einmal gewählte Landrätin für Uri bin. In dieser Funktion unterstütze ich eine Petition der Menschen in Gurtnellen, die seit 2022 keine Busverbindung mehr im Dorf haben, welche die abgelegeneren Dorfteile mit dem Bahnhof verbindet.
Weit über 1500 Menschen haben nun eine Petition unterschrieben, die verlangt, dass die frühere Busverbindung zwischen Gurtnellen Wiler und Gurtnellen Dorf wieder betrieben wird. Die URNER ZEITUNG hat heute darüber berichtet.
Eine solche Verbindung ist gerade für die älteren Menschen wichtig, die nicht oder nicht mehr Autofahren. Aber auch für den Tourismus, die Bergbahnen, für die Gastronomie-Betriebe, für die Lehrlinge und für die Schülerinnen und Schüler.
Und schliesslich ist es für mich auch eine Frage der Wertschätzung den Menschen gegenüber, die in Gurtnellen wohnen. Bei meinen Gesprächen in Gurtnellen habe ich immer wieder gehört, was René Epp in dem Zeitungsartikel auch zum Ausdruck bringt: Viele Menschen in Gurtnellen fühlen sich ungehört und einfach links liegen gelassen von der Urner Regierung.
Die Buslinie wurde Ende 2021 eingestellt, weil sie nicht rentiert hatte. – Und das wird sie wohl auch in Zukunft nicht, da dürfen wir uns nichts vormachen. Gleichwohl erachte ich es als Teil des «Service Public», dass auch die weniger stark besiedelten Gebiete von Uri mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen bleiben. Das sind wir den Menschen im Kanton schuldig. Und das ist wichtig, um der Abwanderung aus den Tälern etwas entgegen zu setzen.
Die Menschen in den entlegeneren Gegenden fühlen sich von der Politik und der Regierung alleine gelassen. Sie haben den Eindruck, dass sie eine zu vernachlässigende Gruppe von Menschen sind. Das ist nicht ok und darf nicht sein.
Wie viele andere in Gurtnellen kann ich nicht verstehen, wieviel Geld wir in anderen Bereichen ausgeben – etwa im Asylwesen – und dann die Mittel für die eigene Bevölkerung nicht mehr ausreichen sollen.
Die Petition wird nun der Gemeinde überreicht, dann geht es darum, mit dem Kanton in Verhandlungen zu treten. Und falls es zusätzlichen Druck aus dem Landtag braucht – ich bin bereit.